Das Land und die Energieagentur Tirol haben heuer zum 6. Mal den Sanierungspreis vergeben. Knapp 100 Einreichungen von gelungenen Sanierungsprojekten wurden von einer hochkarätigen Jury bewertet. Zehn Projekte mit Vorbildcharakter wurden nominiert. Bei der Auszeichnungsveranstaltung am 1. Februar im Innsbrucker Landhaus erhielten vier Projekte den Tiroler Sanierungspreis, sechs Projekte erhielten eine Anerkennung. Alle Projekte zeigen auf eindrucksvolle Weise wie durch einen sensiblen Umgang mit der bestehenden Bausubstanz und durch die Symbiose aus Erhalt und Transformation zeitgemäße Gebäude gelingen können. Sie liefern somit einen wertvollen Beitrag zur Baukultur in Tirol. Besonders hervorzuheben ist, dass die Hälfte der zehn ausgezeichneten Projekte mitunter Jahrzehnte lang leer stand. Durch die Sanierung konnten sie wieder einer hochwertigen Nutzung zugeführt werden. Vier Projekte stehen zudem unter Denkmalschutz.
Ausschlaggebend für die Bewertung war das Gesamtkonzept der Sanierung mit den Handlungsfeldern Architektur und Weiterbauen im Bestand, Energiekonzept, Komfort und Behaglichkeit, Ökologie und Ressourcen sowie umweltfreundliche Mobilität. Mit dem Tiroler Sanierungspreis 2024 ausgezeichnet wurden das Jugendhaus Obernberg, das Wohnhaus am Gießen in Innsbruck, das Wohngebäude Spescha in Spiss sowie das Gemeindeamt Oberhofen im Inntal.
Energielandesrat und LHStv. Josef Geisler hob bei der Verleihung im Innsbrucker Landhaus die Bedeutung des Preises hervor:
40 Prozent des gesamten Energiebedarfs in Tirol wird für Gebäude aufgewendet, ein Großteil davon wird zum Heizen gebraucht. Wie wir in Zukunft nicht nur Energie einsparen, sondern auch effizienter werden können und das bei hoher energietechnischer Qualität, zeigen die Einreichungen zum Sanierungspreis.
In Tirol sind bebaubare Flächen rar und die Sanierung, Instandhaltung und Weiterentwicklung von Altbestand schützt vor weiterem Bodenverbrauch und ist daher die Zukunft. Doch Sanierungsvorhaben können weitaus mehr, hebt Wohnbaulandesrat und LHStv. Dr. Georg Dornauer deren Stellenwert hervor:
Mit Blick auf die diesjährigen Preisträger*innen stellt er fest:
Der Tiroler Sanierungspreis würdigt hervorragende ganzheitliche Sanierungsleistungen, die architektonische und energietechnische Qualität verbinden. Hervorragende Sanierungen erschaffen aus dem Bestand klimafitte Gebäude für künftige Generationen. Sie definieren mit ihren Energiekonzepten, den eingesetzten Materialien und den verwendeten Energieträgern den Energieverbrauch und die Auswirkungen auf unsere Umwelt für mindestens 30 Jahre und sind zudem ästhetisch ansprechend und behaglich. Ziel einer hochwertigen und zukunftsfähigen Sanierung ist somit nicht nur die energietechnische Verbesserung, sondern auch die Verbesserung der funktionalen, architektonischen, sozialen und ökologischen Qualität eines Gebäudes.