Ein Grad weniger Raumtemperatur spart 6 % Energie, vor allem in nicht genutzten Räumen liegt viel Einsparpotential. Bereits vorhandene, abgenutzte Dichtungen alter Fenster und Türen können Zugluft und hohe Wärmeverluste verursachen und sollten erneuert werden. Die Heizungs- und Warmwasserrohrleitungen im Heizraum und Keller sollten unbedingt gedämmt werden. In einem durchschnittlichen Heizraum sind 35 Meter Rohrleitung verbaut. Sind diese ungedämmt, geht dabei die Menge an Heizwärme verloren, mit der etwa zwei Kinderzimmer beheizt werden können. Neben der Heizung ist auch das Warmwasser relevant beim Energieverbrauch. Jetzt ist ein optimaler Zeitpunkt, um die 20 Jahre alte Badarmatur gegen ein wassersparendes Modell zu tauschen. Grundsätzlich sollte die Temperatur im Warmwasserspeicher nicht über 55 Grad betragen, mit geringen Temperaturen wird nicht nur Energie gespart, auch die Kalkabscheidung reduziert.
Ein thermisch saniertes Gebäude verbraucht 50 % bis 75 % weniger Energie. So lässt sich bereits unabhängig vom Energieträger eine erhebliche Menge Energie und somit jährliche Heizkosten einsparen - und man gewinnt Zeit für den Heizungstausch. Leider wird selten bedacht, dass gedämmte Gebäude wesentlich kleinere und somit günstigere Heizungsanlagen benötigen. Im Idealfall gehören also thermische Sanierung und Heizungstausch zusammen. Diese thermischen Sanierungen fördert das Land Tirol mit einem 25%igen Einmalzuschuss. Werden zumindest drei Maßnahmen (zum Beispiel Fassade, Fenster und oberste Geschoßdecke) gleichzeitig durchgeführt und bestimmte Anforderungen an den Heizwärmebedarf erreicht, gewährt das Land den zusätzlichen Ökobonus in Abhängigkeit der Nutzfläche des Gesamtobjektes bis maximal 18.150 Euro. Der Bund bietet mit dem Programm Sanierungsscheck zusätzlich bis zu 6.000 Euro.
Bei einer Heizungsvorlauftemperatur von bis zu 50 °C am kältesten Tag des Jahres ist die Wärmepumpe das ideale Heizsystem für die Energieautonomie. Förderfähig sind momentan noch Vorlauftemperaturen bis 40° C. Egal ob Fußbodenheizung, Niedertemperatur-Heizkörper oder Wandheizung – mit einem hydraulischen Abgleich und einem Heizkörpertausch kann man viele Heizungsanlage dorthin optimieren. Und auch hier gilt: Wird ein Haus gedämmt, sinkt die Vorlauftemperatur der Heizung erheblich. Vertrauen Sie bei der Planung und Installation auf renommierte Betriebe und HerstellerInnen.
Die Förderlage ist aktuell auf Landesebene über die Wohnbauförderung und diverse Sonderförderungen und beim Bund über das Programm „Raus aus Öl und Gas“ so gut wie noch nie. Das Land Tirol fördert den Austausch einer Heizanlage momentan mit 25 % der zu investierenden Kosten plus 3.000 Euro, der Bund bietet mit dem Programm „Raus aus Öl und Gas“ zusätzlich 7.500 Euro im Einfamilienhaus.
Der Zuschuss für klimafreundliches Heizsystem in Höhe von 3.000 Euro wird automatisch mitbeantragt. Zu beachten ist auch, dass die Rechnung nicht älter als 18 Monate sein darf und der Förderantrag erst nach Fertigstellung erfolgt. Hier finden Sie weitere Informationen zu Biomasseanlagen und Wärmepumpenförderung.
Förderung abschließen und Antrag abschicken.
Ab der Registrierung haben Sie 26 Wochen Zeit die neue Heizung umzusetzen um die Förderung abzuholen, daher ist eine Terminplanung mit der ausführenden Firma (Installateur) wichtig.
Nein, natürlich kann eine Wärmepumpe auch mit Strom aus dem Netz betrieben werden. Um die Energieautonomie zu unterstützen, empfiehlt es sich speziell im Einfamilienhaus auf eine Photovoltaikanlage zu setzen. Mit einer klassischen Anlage (7 kWp) lassen sich knapp die Hälfte des Strombedarfs für Wärmepumpe und Haushalt selbst erzeugen. Ein „mobiler“ Speicher in Form eines Elektroautos erhöht nochmals die Sinnhaftigkeit einer PV-Anlage und auch die Einspeisung ins Netz wird entgegen der allgemein bekannten Meinung fair vergütet.
Photovoltaikpaneele sind sehr tolerant, was deren Ausrichtung und Neigung angeht. Eine Neigung um die 15° bis 30° ist meist ideal. Weniger als 10° sollten es nicht sein. Ost- und West-Anlagen erzeugen mehr Strom in den Morgen- und Abendstunden als eine Süd-Anlage, diese wiederum bietet mehr Jahresertrag. Welcher Anlagentyp optimal ist, lässt sich im Zuge einer Energieberatung klären.
Auf Bundesebene gibt es mehrere Fördermodelle für Photovoltaikanlagen. Ebenso fördern viele Gemeinden sowie verschiedene Energieversorgungsunternehmen den Einsatz von solchen Systemen.