Für die ökologische Bewertung eines Bausttoffes fließt nicht nur der Ressourcenaufwand für die Herstellung des Baustoffes selbst, sondern auch der Energieverbrauch der herstellenden Fabriken oder das Verpackungsmaterial mit ein. Somit kann z.B. ein und dasselbe Parkett abhängig vom herstellenden Unternehmen eine unterschiedliche Ökobilanz erhalten.
Für die ökologisch Bewertung eines Gebäudes sind u.a. die in der Gebäudeerrichtung eingesetzten Baustoffe und ihre Ökobilanzen ausschlaggebend. Zusätzlich sind insbesondere die betriebliche Nutzung, der Wartungsaufwand und die Entsorgung wichtige Faktoren, um die Umweltauswirkungen eines Gebäudes einschätzen zu können.
In Österreich findet der „Ökoindex“ zur Bewertung von Gebäuden Anwendung. Es können sowohl einzelne Baustoffe als auch das gesamte Gebäude hinsichtlich ihrer Umweltauswirkung eingestuft werden. Folgende Indikatoren werden dazu betrachtet:
Diese drei Indikatoren werden gleichwertig betrachtet und über ein Punktesystem abgebildet (je niederer die Punktezahl, desto besser).
Der Ökindex bilanziert die Schritte von der Rohstoffgewinnung über die Fertigstellung des Produkts/Gebäudes (ÖNORM EN 15804 A1-A3) bis hin zur Nutzungsphase (ÖNORM EN 15804 B1, B2). Je mehr erneuerbare Energie eingesetzt wird und je weniger Treibhausgase und andere Emissionen bei der Produktion der Baustoffe und bei den erforderlichen Sanierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen anfallen, desto niedriger ist der Ökoindex für ein Gebäude. Die Entsorgung sowie das Wiederverwertungspotenzial der Baustoffe finden in dieser Bilanzierung keine Beachtung.