Aktuelle Herausforderungen, Lösungen und mutige Umsetzungsschritte der Energiewende standen im Mittelpunkt der Energiekonferenz Tirol 2025, die am 20. Oktober 2025 im Congress Innsbruck rund 450 Teilnehmende aus Wirtschaft, Forschung, Politik und Gesellschaft versammelte. Unter ihnen befanden sich auch über 100 Schüler*innen und Studierende von Schulen und Hochschulen aus ganz Tirol – ein starkes Zeichen dafür, dass die nächste Generation sich aktiv für Energiefragen interessiert und die Zukunft mitgestalten will. Die Konferenz ist Teil der Initiative TIROL 2050 energieautonom und gilt als einer der wichtigsten Treffpunkte der österreichischen Energie- und Klimaszene. Die zentrale Botschaft des Tages: Die Energiewende ist ein Gemeinschaftsprojekt, getragen von Innovationskraft, Verantwortung und dem Mut zur Veränderung. Tirol zeigt, wie dieser Wandel gemeinsam gelingen kann.
Impulse, die bewegen
Den Auftakt bildete die Standortbestimmung zur Zielsetzung TIROL 2050 energieautonom von Rupert Ebenbichler, Geschäftsführer der Energieagentur Tirol. Er zeigte auf, wo Tirol aktuell steht und welche Schritte notwendig sind, um den eingeschlagenen Pfad konsequent weiterzugehen. Im Anschluss erinnerte Volker Quaschning, Professor für Regenerative Energiesysteme und einer der bekanntesten Energiewende-Expert*innen im deutschsprachigen Raum, in einem ebenso eindringlichen wie inspirierenden Vortrag daran, wie dringend und zugleich lösbar die Herausforderung des Umstiegs auf erneuerbare Energien ist. Dabei sei es entscheidend, dass Regionen wie Tirol mit gutem Beispiel vorangehen und andere zur aktiven Mitgestaltung motivieren. Die Keynote wurde durch die TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG unterstützt. Christoph Dolna-Gruber von der Austrian Energy Agency sprach über die Zukunft unseres Energiesystems und welche wirtschaftlichen Herausforderungen entstehen können, wenn die Energiewende nicht konsequent umgesetzt wird. Bestseller-Autor und Neurologe Volker Busch wiederum appellierte auch angesichts von Herausforderungen mutig und zuversichtlich zu bleiben und die Transformation in kleinen, machbaren Schritten zu denken.
Am Nachmittag folgten interaktive Breakout-Sessions die vertiefende Einblicke in zentrale Themen der Energiezukunft boten, darunter die Rolle von KI in der Energiewende, innovative Wärmelösungen, und Chancen und Herausforderungen alpiner Windkraft. Die Sessions boten Raum für Austausch und Vernetzung zwischen Gemeinden, Forschung und Wirtschaft mit dem gemeinsamen Ziel, Wege in Richtung TIROL 2050 energieautonom zu ebnen. Besonders gefragt waren Praxisbeispiele aus Gemeinden und Betrieben, die schon heute zeigen, wie Energiewende im Alltag funktioniert. Den Abschluss bildete Kommunikationsexperte Robert Seeger mit einer erfrischenden, humorvollen Vision der Zukunft. Er erinnerte daran, dass es an uns liegt, die Welt von morgen bunt, vielfältig und lebensfroh zu gestalten, und dass Zukunft auch Spaß machen darf. Landeshauptmann Anton Mattle rundete den Tag mit einem klaren Bekenntnis zur Energiezukunft Tirols ab.
Gemeinsam Verantwortung übernehmen
„Unser Ziel ist ein energieautonomes Tirol, das auf eigenen Beinen steht und krisenfest in die Zukunft blickt. Die Energiewende gelingt nur, wenn wir offen und faktenbasiert darüber sprechen, was möglich ist und welche Schritte notwendig sind. Die Energiekonferenz Tirol hat gezeigt, wie konstruktiv dieser Dialog in Tirol geführt wird – mit viel Engagement, Sachverstand und einem gemeinsamen Ziel: die Energiezukunft aktiv zu gestalten“, betonte Landeshauptmann Anton Mattle.
Landeshauptmann-Stellvertreter und Energielandesrat Josef Geisler hob den Fortschritt der letzten Jahre hervor: „Rund 60 Prozent unserer Energie stammt bereits aus erneuerbaren Quellen – ein europäischer Spitzenwert. Doch um die Energieautonomie 2050 zu erreichen, müssen alle Ebenen weiter konsequent mitziehen, vom Ausbau erneuerbarer Energieträger über Effizienzsteigerung bis zur Sicherung unserer Netzinfrastruktur.“
Auch Landesrat für Mobilität und Klimaschutz René Zumtobel nahm an der Konferenz teil und betonte die Bedeutung klimafreundlicher Mobilität im Gesamtsystem Energiewende.
Plattform für Austausch und Zusammenarbeit
Rund 30 Referent*innen gaben Einblicke in aktuelle Forschung, kommunale Praxis sowie in Planungen und Leitlinien für die Energiezukunft Tirols.
Rupert Ebenbichler, Geschäftsführer der Energieagentur Tirol, zeigte sich erfreut über die Dynamik und den Spirit der Konferenz: „Die Energiekonferenz Tirol 2025 hat gezeigt, dass die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen und neue Wege zu gehen, in allen Bereichen groß ist. Entscheidend ist, dass wir voneinander lernen und die Kräfte bündeln, in der Forschung, in der Wirtschaft und in den Gemeinden. Durch diesen Schulterschluss wird es gelingen, die Energieautonomie Tirols Schritt für Schritt Realität werden zu lassen.“
Die Konferenz selbst wurde als Green Event und Green Meeting nach den Kriterien des Österreichischen Umweltzeichens organisiert.
Eine ausführliche Dokumentation der Konferenz sowie Fotos und Videostatements sind ab sofort unter www.energieagentur.tirol/energiekonferenz verfügbar.