Welche Maßnahmen können Unternehmen setzen, um klimafreundlich zu wirtschaften, wie werden CO2-Emissionen auf Unternehmensebene erfasst und wo finde ich Informationen und Unterstützung zu diesen und weiteren Themen rund um Energieautonomie und Klimaschutz für mein Unternehmen? Antworten liefern zwei neue, maßgeschneiderte Angebote auf tirol2050.at – der sogenannte Wegweiser und eine neue „Tatenbank“ für Unternehmen. Während der Wegweiser einen organisationsübergreifenden Überblick über verschiedene Maßnahmen rund um die Umsetzung von Klimaschutz und Energiewende im eigenen Betrieb liefert, unterstützt die Tatenbank von TIROL 2050 energieautonom Unternehmen bei der selbstständigen Erfassung ihrer CO2-Emissionen. Beide Angebote zeigen einen möglichen Weg Richtung Energieautonomie, Best-Practice-Beispiele sowie erste mögliche Schritte auf.
In Zeiten der Energie- und Klimakrise stehen Unternehmer*innen nicht nur vor der Herausforderung, nachhaltige Projekte und Maßnahmen in ihren Betrieben umzusetzen. Mit dem gegenwärtigen linearen Wirtschaftssystem, das auf endlichen Rohstoffen basiert, gehen unter anderem eine Ressourcenverknappung und damit erhöhte Rohstoffpreise einher. Vor diesem Hintergrund und im Sinne einer nachhaltigen Zukunft gewinnt das Prinzip der Kreislaufwirtschaft, bei der Ressourcen zirkulär genutzt werden, auch für Unternehmen an Bedeutung. Um sie bei den bestehenden Herausforderungen zu unterstützen und die Suche nach passenden Maßnahmen zu erleichtern, haben die Energieagentur Tirol, das Klimabündnis Tirol, die Standortagentur Tirol und das Land Tirol im Rahmen der Plattform Klima, Energie und Kreislaufwirtschaft mit dem TIROL 2050 Wegweiser eine gemeinsame Möglichkeit geschaffen.
Im Rahmen des neuen TIROL 2050 Wegweisers finden Unternehmer*innen beispielsweise Informationen zu den Themenbereichen Energieeffizienz in Gebäuden, Mobilität und Klimaschutz, aber auch Ideen zu Green Events oder zur Kreislaufwirtschaft wie im Rahmen des Circular Hub Tirol, bautechnischen Beratungen und zur Umsetzung von Green IT.
Die Tatenbank von TIROL 2050 unterstützt hingegen bei der selbstständigen Erfassung und Berechnung von CO2-Emissionen für alle Teilbereiche von Unternehmen. Die einzelnen Teilbereiche, in denen Emissionen freigesetzt werden, werden als sogenannte Scopes bezeichnet. Dabei unterscheidet man Scope 1–3. Kurze Erklärvideos geben Einblicke in die einzelnen Scopes und was es zu beachten gilt. Bei der Berechnung mittels Tatenbank werden nicht nur Treibhausgase, die direkt im Unternehmen entstehen, berücksichtigt, sondern auch Emissionen aus vor- und nachgelagerten Tätigkeiten.
Denn nur wer die Emissionen seines Unternehmens kennt, kann diese wirkungsvoll reduzieren. Die neue Tatenbank dient allerdings nicht nur als Hilfestellung für die Berechnung, sondern bietet darüber hinaus konkrete Vorschläge für die Reduzierung von Emissionen in einzelnen Bereichen des Unternehmens und zeigt zusätzlich Vorbildprojekte auf.
Einige Tiroler Unternehmen haben bereits ihren vollständigen CO2-Fußabdruck erhoben und gehen mit gutem Beispiel voran. Diese Vorreiter*innen aus unterschiedlichen Branchen zeigen auf anschauliche Weise, wie und wo die meisten Emissionen in Unternehmen entstehen und wie diese wirkungsvoll reduziert werden können. Neben einer Analyse der Emissionen für Scope 1–3 gibt es für jedes Unternehmen eine genaue Aufschlüsselung der gesetzten Maßnahmen, um die Emissionen im jeweiligen Scope zu reduzieren. Darüber hinaus bietet die Tatenbank einen Überblick über mögliche Maßnahmen und Ziele, welcher als Inspirationsquelle fürs eigene Unternehmen dient.
Initiiert und finanziert wurden sowohl der Wegweiser für Unternehmen als auch die neue Tatenbank von der Plattform für Klima, Energie und Kreislaufwirtschaft. Gemeinsam arbeitet diese Plattform – bestehend aus den Organisationen Energieagentur Tirol, Standortagentur Tirol und Klimabündnis Tirol – an der Umsetzung der Tiroler Nachhaltigkeits- und Klimastrategie und dem Landesziel TIROL 2050 energieautonom.