Die Begeisterung für Photovoltaik und gemeinschaftliche Energieprojekte hält in Tirol unvermindert an. Gemeinschaftliche Erzeugungsanlagen – also Zusammenschlüsse innerhalb eines Gebäudes – haben sich in den vergangenen zwei Jahren mehr als verdreifacht. Die Zahl der Erneuerbaren-Energiegemeinschaften, die auch über Grundstücksgrenzen hinweg Energie teilen können, hat sich nahezu verachtfacht. Besonders dynamisch entwickeln sich die Bürger*innen-Energiegemeinschaften, die sogar überregional tätig sein dürfen: Aus einem einzigen Zusammenschluss im Jahr 2023 ist inzwischen eine dreistellige Zahl geworden. Insgesamt gab es damit mit September 2025 mehr als 650 Gemeinschaftliche Energieerzeugungsanlagen, fast 400 Erneuerbare-Energiegemeinschaften und mehr als 150 Bürger*innen-Energiegemeinschaften in Tirol. Die gemeinschaftliche Nutzung von Energie liegt im Trend – sowohl bei Unternehmen und Gemeinden als auch bei Privatpersonen.
Aktive Beteiligung an Energiewende
Mit Hilfe von Energiegemeinschaften können sich Bürger*innen, Gemeinden und Unternehmen zusammenschließen, um Energie gemeinsam zu nutzen.
„Dadurch soll eine proaktive Teilnahme an der Energiewende ermöglicht sowie der Ausbau von dezentralen Energiesystemen vorangetrieben, wirtschaftliche Anreize geschaffen und die regionale Wertschöpfungskette gestärkt werden. Energie wird so zu einem regionalen Produkt, dessen Herkunft nachvollziehbar ist und nebenan eingekauft werden kann“, erklärt Thomas Vogel MSc, Experte für Energiegemeinschaften bei der Energieagentur Tirol.
Ein wesentlicher Vorteil liegt darin, dass Energiegemeinschaften Teilhabe für alle ermöglichen, egal ob jemand im Eigenheim oder in einer Mietwohnung lebt. Energiegemeinschaften sind damit nicht nur ein Instrument, um Bürger*innen aktiv in die Energiewende einzubinden, sondern darüber hinaus auch ein Vehikel für TIROL 2050 energieautonom zur Steigerung der Energieversorgung durch lokale, erneuerbare Quellen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung und kostenloses Abrechnungstool
Eine Energiegemeinschaft zu gründen ist im Grunde nicht schwierig. Trotzdem müssen einige grundlegende Dinge beachtet werden. Die Österreichische Koordinationsstelle für Energiegemeinschaften bietet deshalb eine umfassende Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Gründung von Energiegemeinschaften. Darüber hinaus bietet die Energieagentur Tirol für kleine Energiegemeinschaften und gemeinschaftliche Erzeugungsanlagen ein eigens entwickeltes Excel-Tool, um die Daten aus dem EDA-Anwenderportal – dem Portal für Energiewirtschaftlichen Datenaustausch – verständlich aufzubereiten und dadurch die Abrechnung zu erleichtern. Das kostenlose Abrechnungstool ist auf der Webseite der Energieagentur Tirol erhältlich.