Das Heizen mit Holz will gelernt sein – von der Verwendung des richtigen Holzes über das Anzünden bis zur Wartung des Heizgeräts oder Kamins. Rauchfangkehrer-Innungsmeister Franz Jirka zeigte gemeinsam mit dem Axamer Bürgermeister, Thomas Suitner, beim „Live-Einheizen“ am 04. Oktober 2025 am Dorfplatz Axams, wie mit trockenem, heimischem Holz richtig angefeuert wird, was geschieht, wenn die Holzqualität nicht passt und wie durch richtiges Heizen Energie effizient genutzt wird.
Richtig Heizen spart Energie
Heizen mit Holz erfreut sich immer höherer Beliebtheit. Doch nur wer richtig heizt, gewinnt effizient und umweltschonend Wärme für sich und sein Zuhause, weshalb das Land Tirol die Initiative „Richtig Heizen mit Holz“ von der Energieagentur Tirol seit 2012 unterstützt. Gerade zu Beginn der kalten Jahreszeiten, wenn der Energieverbrauch naturgemäß steigt, lohnt sich ein bewusster Umgang mit dem heimischen Energieträger Holz doppelt: für die Umwelt und fürs Energiesparen.
„Wer richtig heizt, braucht weniger Holz, hat eine höhere Wärmeausbeute und spart so Energie“, erklärt Rupert Ebenbichler, Geschäftsführer der Energieagentur Tirol.
Trockenes Holz ist ergiebiger
Für einen optimalen Wärmegewinn und bestmögliche Verbrennung sind Wassergehalt, Größe sowie verwendete Holzart entscheidend. Je feuchter das Holz, desto geringer der Heizwert. Feuchtes Holz gibt weniger Energie ab und führt durch starke Kondensat-, Ruß- und Teerbildung zur Versottung des Kamins, schlimmstenfalls sogar zum Kaminbrand. Um den für die Verbrennung idealen Wassergehalt von 15 bis 20 Prozent zu erreichen, sollte das Holz etwa zwei Jahre trocken gelagert worden sein, am besten bereits als Stückholz. Nasses Holz erkennt man am höheren Gewicht, einer schwer entfernbaren Rinde und an der dunklen und erhöhten Dampf- und Rauchbildung beim Abbrand.
„Als Rauchfangkehrer sehen wir täglich, was falsch befeuertes Holz anrichten kann – von verrußten Kaminen bis hin zu gefährlichen Kaminbränden. Eine regelmäßige Wartung und die Verwendung von hochwertigem Holz ist also auch ein Sicherheitsaspekt“, erklärt Franz Jirka, Innungsmeister der Tiroler Rauchfangkehrer.
Saubere Luft dank regionalem Ofenholz
Qualitativ hochwertiges Ofenholz kommt idealerweise von Holzbäuer*innen aus der Region. Auch der Verein Tiroler Ofenholz bietet trockenes Holz, das sogar im praktischen Karton wöchentlich vor die Haustüre gebracht wird. Mit jedem Karton werden zusätzlich ökologische Anzündhilfen der Lebenshilfe Tirol mitgeliefert. Dadurch verringert sich die Schadstoffproduktion zusätzlich.
„Falsch angeheizte oder alte Holzöfen sowie falsche oder geringwertige Brennstoffe verschlechtern die Luftqualität erheblich. Hinzu kommen in Tirol die häufigen Inversionswetterlagen im Winter mit zu wenig Luftaustausch, die zur Anreicherung der Luft mit Schadstoffen führen“, so der Axamer Bürgermeister, Thomas Suitner.
Besonders die kleineren Feinstaubteilchen werden von den oberen Atemwegen nicht zurückgehalten und können tief in die Lunge eindringen und zu Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen.
„Richtig Heizen mit Holz“ ist eine Umweltinitiative der Energieagentur Tirol in Zusammenarbeit mit dem Land Tirol und den Gemeinden sowie weiteren Kooperationspartnern zur Verbesserung der Luftqualität. Sie wird vom EU-Projekt Save Energy Together unterstützt.