Viele glauben, dass es sich bei der Wärmepumpentechnologie um eine aktuelle Zeiterscheinung handelt. Das stimmt so allerdings nicht ganz. Schon vor über 160 Jahren erkannte man das Prinzip des Wärmepumpenkreislaufes und machte es nutzbar. Und auch heute hat jeder von uns mehrmals täglich Kontakt mir der Wärmpumpentechnologie. Egal ob Kühlschrank oder Klimaanlage – beides funktioniert nach demselben, wenn auch umgekehrten, Prinzip.
Wärmepumpen entziehen der Umgebung (Luft, Wasser, Erdreich) Energie und „pumpen“ diese auf eine höhere Temperatur. Auch Luft mit einer Temperatur von unter 0 °C hat Energie gespeichert, die man nutzen kann.
Eine Wärmepumpe liefert mit einem Teil elektrischer Energie, drei bis vier Teile Heizungsenergie – dieses Plus erzeugt sie mithilfe der unerschöpflichen Quellen unserer Umwelt. Wie viel Energie erzeugt werden kann, wird über die Jahresarbeitszahl definiert. Diese sollte einen Wert von 3 nicht unterschreiten.
Ein Grad weniger an Vorlauftemperatur, bringt 2 % Energieeinsparung. Heizungsvorlauftemperaturen von unter 40 °C sind ideal. Egal ob Fußbodenheizung, Niedertemperatur-Heizkörper oder Wandheizung – mit einem hydraulischen Abgleich kann man jede Heizungsanlage dorthin optimieren.
Trinkwassertemperaturen über 50 °C sind im Einfamilienhaus nicht erforderlich. Voraussetzung dafür ist eine hygienische Trinkwasserbereitung und -verteilung. Kurze und gut gedämmte Leitungen helfen zusätzlich. Wenn trotzdem Zirkulationsleitungen zum Einsatz kommen, können diese mit Zeitschaltuhr oder Taster gesteuert werden.
Vertrauen Sie bei der Planung und Installation auf renommierte Betriebe und HerstellerInnen. Je einfacher die Anlage, umso besser. Eine Liste von speziell ausgebildeten InstallateurInnen, PlanerInnen und herstellenden Firmen finden Sie auf der Homepage des „Netzwerk Wärmepumpe Tirol“.
Ein wenig Betreuung benötigt auch die Wärmepumpe – lassen Sie sich die wichtigsten Funktionen ihrer neuen Heizung erklären und alle notwendigen Unterlagen geben. Mit einer guten Anlagendokumentation wissen Sie auch nach Jahrzehnten, wo im Garten die Leitungen ihrer Wärmepumpe vergraben liegen.
Einmal im Jahr sollten Sie sich 5 Minuten Zeit nehmen und die Jahresarbeitszahl Ihrer Anlage überprüfen. Weicht der Wert zu sehr von den Erwartungen oder vom letztjährigen Wert ab, sollte eine Fachperson hinzugezogen werden.
Die Jahresarbeitszahl lässt sich leicht mittels Werten aus Stromzähler und Wärmemengenzähler bilden.
Damit haben Sie immer vollen Überblick über die Effizienz Ihrer Anlage. Hier liegt ein unschlagbarer Vorteil gegenüber anderen Heizsystemen.
+ Egal ob Erdwärmesonde, Flachkollektor oder Ringgrabenkollektor – die Effizienz ist etwas höher als bei Luft-Wärmepumpen
- Das gilt allerdings auch für den Preis
+ Langlebigkeit: Von der Investition in eine Erdwärmesonde werden aber auch noch Ihre Kinder profitieren
- Nicht jeder Untergrund ist gleich gut für Erdwärmeanlagen geeignet
Wohnbauförderung im Neubau und in der Sanierung
www.tirol.gv.at/bauen-wohnen/wohnbaufoerderung
Impulsförderung Wärmepumpen für Neubauten mit bis zu zwei Wohneinheiten
www.tirol.gv.at/waermepumpe
Aktuelle Bundesförderungen für Wärmepumpen und darüber hinaus finden sie unter:
www.umweltfoerderung.at
Viele Gemeinden und Energieversorgungsunternehmen fördern den Einsatz von enkeltauglichen
Heizsystemen. Fragen Sie nach!
Das Netzwerk Wärmepumpe informiert Sie über Tiroler Firmen, InstallatuerInnen, FördergeberInnen und Stromprodukte.
www.nwwp.tirol
Egal ob telefonisch oder in den landesweiten Beratungsstellen steht Ihnen die Energieagentur Tirol kompetent und produktneutral bei allen Fragen zur Energieeffizienz, sowie konkreten Bau- und Sanierungsvorhaben zur Verfügung.
Wärmepumpen bieten ein hohes Maß an Komfort, nicht nur als Heizung. Sie werden auch zum Kühlen und zur Warmwasserbereitung genutzt. Darüber hinaus sind sie extrem wartungsarm.
Mit dem Tool der Energieagentur Tirol kann schnell und einfach abgeschätzt werden, ob sich eine Wärmepumpe mit den gewünschten Vorlauftemperaturen ausgeht. Darüber hinaus kann das Werkzeug in der Energieausweisberechnung eingesetzt werden, um nach einer Sanierung die zu erwartende Vorlauftemperatur zu bestimmen.