Bis zum Jahr 2050 soll Tirols Raumwärme ausschließlich aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt werden. Dafür stehen uns einerseits Wärmepumpen und andererseits die Biomasse zur Verfügung. Die Brennwerttechnologie im Pelletskessel ist die effizienteste Variante, die wertvolle Ressource Holz zu verwenden.
Voraussetzung für das Heizen mit dieser heimischen erneuerbaren Ressource ist die sukzessive Senkung des Wärmebedarfs. Durch sparsame Nutzung und technologische Optimierungen wie die Brennwerttechnologie können bei gleichbleibender Aufbringung mehr Objekte mit Wärme aus Biomasse versorgt werden.
Pelletsheizungen zeigen ihre ökologischen und ökonomischen Vorteile vor allem in historischen oder unsanierten Gebäuden, welche aufgrund fehlender Dämmung hohe Vorlauftemperaturen benötigen. Auch kleinere Hotels und Pensionen mit speziellen Anforderungen an die Trinkwassertemperaturen sind mit Pellets gut beraten.
Pellets sind ganz grundsätzlich eine erprobte, klimafreundliche Heizmethode. Weil für die Erreichung der Energieautonomie jede eingesparte Kilowattstunde hilft, sollten Pellets so effizient wie möglich genutzt werden. Das geht am einfachsten mit der Pellets-Brennwerttechnologie. Diese ist an sich nichts Neues. Während sie bei fossilen Heizsystemen schon verpflichtend ist, werden mittlerweile auch Pelletsheizungen vermehrt mit Brennwerttechnologie angeboten. Spricht man von Brennwertnutzung ist gemeint, dass Wasserdampf, welcher bei der Verbrennung entsteht, wieder kondensiert wird. Die dabei entstehende Kondensationswärme kann genutzt werden und entweicht nicht über den Kamin.
Ein unsaniertes Einfamilienhaus braucht ca. 4.400 kg Pellets im Jahr – mit einem Brennwertgerät nur 3.800 kg. Eine Tonne kostet ca. 240 €. Mit einem Brennwertgerät ist somit jede 7. Ladung gratis.
Pellets-Brennwertkessel sind in Tirol noch eher unbekannt. Wir können aber zweifelsfrei sagen, dass sie im Bereich der Pelletsheizungen das Mittel erster Wahl sind. Scheuen Sie also nicht beim Kauf gezielt danach zu fragen.
Die Pellets werden mittels Tanklaster in den Lagerraum eingeblasen. Dieser kann beispielsweise im ehemaligen Öllagerraum, oder nach Rücksprache mit Ihrem/r RauchfangkehrerIn im Heizraum errichtet werden. Anders als oft angenommen, ist der Platzbedarf überschaubar. Ein unsaniertes Einfamilienhaus verbraucht im Jahr in etwa 6 m³ Pellets.
Die Pellets werden in der Brennkammer vollautomatisch verbrannt.
Im Hauptwärmetauscher wird das Heizungswasser auf die gewünschte Temperatur erwärmt. Sind hohe Vorlauftemperaturen erforderlich, können diese problemlos erreicht werden.
Brennwertgeräte besitzen noch zusätzliche Komponenten, die wesentliche Effizienzvorteile mit sich bringen:
Brennwertgeräte besitzen einen zweiten Wärmetauscher. Dort wird das Rauchgas aus der Verbrennung mit dem kalten Rücklauf zum Kondensieren gebracht und die darin enthaltene Energie genutzt. Je kälter der Rücklauf, desto besser funktioniert die Brennwerttechnologie.
Anfallendes Kondensat und Spülwasser werden in den öffentlichen Kanal abgeleitet.
Das abgekühlte Rauchgas wird über einen feuchtigkeitsbeständigen Kamin mit ca. 50 °C anstelle von
170 °C nach draußen geleitet. Die deutlich niedrigere Abgastemperatur ist der Beweis für die hohe Effizienz.
Biomasse und damit Pellets gelten als CO2-neutral. Das bedeutet, dass zwar bei der Verbrennung CO2 ausgestoßen wird, dieses jedoch von nachwachsenden Bäumen wieder im selben Ausmaß gebunden wird. In diesem Zusammenhang ist es also essenziell, dass jeder gefällte Baum wieder aufgeforstet wird. Dank den Bestimmungen der Tiroler Waldordnung ist dieses Prinzip der nachhaltigen Waldbewirtschaftung bereits heute gesetzlich verankert.
Tirol produziert mehr Pellets, als es verbraucht. An insgesamt sechs Standorten werden derzeit Pellets aus Industrieholz und Sägenebenprodukten hergestellt, meist im Nahbereich von großen Sägewerken. Das Holz dafür stammt zwar nicht ausschließlich, aber zu einem großen Teil aus Tirol und umliegenden Ländern. Die lokale Veredelung zu Pellets sowie deren Verwendung vor Ort sind daher nur sinnvoll.
Tonnen Pellets werden jährlich in Tirol verbraucht (34 % der jährlichen Gesamtproduktion)
Tonnen Pellets werden jährlich in Tirol produziert
Werden Pellets mit Biomasse aus nachhaltiger Forstwirtschaft erzeugt, so generieren sie bei der Verbrennung 18 bzw. 14 Mal weniger CO2 als Heizöl oder Erdgas.