Nicht nur aus Gründen der Energieeinsparung, sondern auch wegen der Überhitzungsgefahr im Sommer sind Dächer ausreichend zu dämmen.
Von der Typologie der Dächer her unterscheidet man allgemein zwischen Steildächern und Flachdächern. Steildächer werden in der Regel mit einem Holzdachstuhl konstruiert, Flachdächer häufig aus Stahlbeton bzw. in Holzmassivbauweise hergestellt.
Sollen bei Sanierungsmaßnahmen im Bestand die Dacheindeckung oder die Innenverkleidung (bei ausgebauten Dachräumen) bestehen bleiben, ist eine exakte bauphysikalische Einschätzung und Abstimmung der zum Einsatz kommenden Materialien notwendig.
Hier wird der Raum zwischen den Sparren mit Dämmung ausgefüllt und an der Innenseite eine Dampfbremse angebracht. Mangelt es bei bestehenden Dachstühlen aufgrund der Sparrenhöhe an Dämmstärke, kann durch eine zusätzliche Lattung quer zu den Sparren eine weitere Dämmebene geschaffen werden.
Die Dampfbremse (z.B. Kunststofffolien, OSB-Platten) sorgt dafür, dass ein Feuchtigkeitseintrag aus der Raumluft in die Dachkonstruktion auf das zulässige Maß reduziert wird. Den inneren Abschluss bildet in der Regel eine gedämmte Installationsebene, in der Elektroleitungen und andere Installationen untergebracht werden können.
Die Aufsparrendämmung kommt zum Einsatz, wenn die Dachsparren sichtbar bleiben sollen. Im Sanierungsfall bietet sich dieses Dämmsystem vor allem dann an, wenn die Dachdeckung erneuert wird. In diesem Fall sind alle Dachanschlüsse, Dachrinnen oder auch Dachflächenfenster zu erneuern. Eine Aufsparrendämmung ist ein abgestimmtes System aus Dämmplatten, Halterungen und Folien. Durch die direkte Belastung mit dem Gewicht der Dachdeckung und der möglichen Schneelast müssen druckfeste Dämmplatten, die zur Lastabtragung geeignet sind, verwendet werden.
Der zentrale Punkt in der Planung und Ausführung einer Aufsparrendämmung liegt in der fachgerechten und fehlerlosen Anbringung der Dampfbremse, die zugleich die luftdichte Ebene darstellt. Damit keine Schwachstelle in der Dämmung entsteht, ist insbesondere auch auf einen lückenlosen Anschluss zwischen Dach- und Außenwanddämmung zu achten.
Als Flachdach werden Dächer bezeichnet, die eine Neigung von maximal 10° aufweisen. Im allgemeinen Sprachgebrauch werden Dächer mit einer Neigung unter 5° als Flachdach bezeichnet, da hier eine fugenlose wasserdichte Ebene hergestellt werden muss. Zu den wichtigsten Punkten bei der Planung und Ausführung von Flachdächern zählen die richtige Ableitung von Niederschlagswasser und die Dichtheit der wasserführenden Ebene. Im Hinblick auf klimabedingte häufiger vorkommende Starkregenereignisse sollten entsprechende Über- bzw. Notabläufe berücksichtigt werden. Dies gilt besonders für Flachdächer, die nach innen entwässert werden.
Die Wärmedämmung kann bei Flachdächern entweder unter der Dachabdichtung oder darüber (Umkehrdach) verlegt werden. Beim sogenannten Duo-Dach liegt die Dachabdichtung zwischen zwei wärmedämmenden Schichten.
Übersehen werden darf auf keinen Fall die Dämmung der Attika, die den Dachrand bildet und häufig betoniert ist. Dieser Bereich muss vollständig mit Dämmstoff eingepackt werden.