Raumlufttemperatur und Luftfeuchtigkeit sind wichtige Faktoren für unser Behaglichkeitsempfinden, sprich das Wohlbefinden in Räumen. Die meisten Menschen fühlen sich bei einer Raumlufttemperatur von 20 bis 22 °C am wohlsten. Im Schlafzimmer ist es meistens kühler und im Bad werden meist höhere Temperaturen gewünscht. Für die Temperaturwahrnehmung eines Menschen sind die Oberflächentemperaturen von Außenwänden, Fenstern, Fußböden und Decken von großer Bedeutung. Beträgt der Unterschied zwischen Raumlufttemperatur und Oberflächentemperatur der Außenwand mehr als 4 Grad, so empfinden wir das in der Regel als unangenehm. Wir nehmen diese Unterschiede als Zuglufterscheinungen wahr.
Energieeffiziente Gebäude haben diesbezüglich einen großen Vorteil. Die sehr gut gedämmte Gebäudehülle und die hochqualitative Verglasung sorgen für rundum warme Oberflächen von Wänden, Decken, Böden und Fenstern. Im sehr gut gedämmten Haus liegen die Temperaturen der umgebenden Oberflächen nur 1 bis 2 °C unter der Raumlufttemperatur.
Warme Oberflächen steigern das Wohlbefinden und das Bedürfnis, die Raumluft aufzuheizen, sinkt. Zudem reduzieren hohe Temperaturen der Wandoberflächen die Gefahr von Schimmelbildung.
Gesunde Raumluft ist auch abhängig von im Raum verwendeten Materialien und ihren Inhaltstoffen. Manche Produkte emittieren Schadstoffe, die erst ab einer gewissen Konzentration schädlich sind, während andere schon bei geringer Konzentration, verbunden mit einer längeren Einwirkungszeit gefährlich werden können. Die Reaktion auf Schadstoffe ist individuell. Manche Menschen reagieren sehr sensibel auf Gerüche und andere auf Kontakt mit diversen Chemikalien.
Frische Luft ist vor allem in Schlafräumen und in Aufenthaltsräumen für Kinder sowie immungeschwächte Menschen (wie auch in Krankenhäusern) wichtig. Baumaterialien aus nachwachsenden oder natürlichen mineralischen Rohstoffen können zu einem gesunden Raumklima maßgeblich beitragen. Ihre Fähigkeit, Feuchtigkeit und Schadstoffe aufzunehmen, wirkt sich positiv auf das Raumklima aus. Vor allem die Oberflächenbehandlung der Wände, Decken und Böden, aber auch das Mobiliar oder die verwendeten Reinigungsmittel können Quellen einer erhöhten Schadstoffbelastung sein. Farben, Lacke und Kleber sollten zumindest lösemittelarm und formaldehydfrei sein. Je weniger chemische Zusätze ein Baumaterial beinhaltet, desto weniger Schadstoffe können sich anreichern. „Schlecht riechende Raumluft“ ist oft ein Indikator für eine hohe Konzentration von Schadstoffen. Regelmäßiges Lüften oder ein gut durchdachtes Komfortlüftungsanlagenkonzept sorgen für eine ausreichende und gesunde Frischluftzufuhr.
Labels wie das „natureplus®“-Qualitätszeichen oder das „Österreichische Umweltzeichen“ bestätigen die Einhaltung hoher ökologischer Standards und die gesundheitliche Unbedenklichkeit der Bauprodukte. Der EMIDCODE®EC1plus klassifiziert emissionsarme Bauprodukte und Verlegewerkstoffe.
Produkte, die kein Umweltzeichen oder Zertifikat vorweisen, können sehr wohl den ökologischen und gesundheitlichen Kriterien entsprechen. Die Entscheidung, ein Produkt mit einem Umweltzeichen zertifizieren zu lassen ist auch eine Kostenfrage. Ein gezieltes Nachfragen direkt bei den herstellenden Firmen kann weiterhelfen.
Eine ausreichende Zufuhr von frischer Luft ist für ein gesundes Wohnklima äußerst wichtig. Schlechte, verbrauchte Luft führt zu Konzentrationsstörungen, Müdigkeit und Unwohlsein. Um Schadstoffe und Feuchtigkeit aus Innenräumen abzutransportieren, braucht es einen entsprechenden Luftaustausch durch regelmäßiges Fensterlüften oder eine Komfortlüftungsanlage. Bei alten Gebäuden findet zusätzlich ein unkontrollierter Luftaustausch durch undichte Stellen, wie z.B. beim Anschluss vom Fenster zum Mauerwerk, statt. Bei energieeffizienten Gebäuden bedarf es einer dichten Gebäudehülle, welche ein konsequenteres Lüftungsverhalten der Bewohner erfordert.
Der Einbau einer Komfortlüftunsanlage ist daher der bequemste Weg, ständig frische Luft zugfrei in die Wohnräume zu bringen und gleichzeitig Schadstoffe, Gerüche und überschüssige Feuchtigkeit abzuführen.
Nutzen Sie bei einer anstehenden Sanierung die Möglichkeit, die Belichtungsfläche zu vergrößern.
Licht hat eine biologische Wirkung. Es beeinflusst in großem Ausmaß unseren Hormonhaushalt, den Stoffwechsel und das Immunsystem. Die Blaulicht- und Rotlichtanteile des Tageslichtes steuern den Schlaf- und Wachrhythmus des menschlichen Organismus. Neben gesunder Raumluft ist daher ausreichend Tageslicht für den Komfort in Wohnräumen sehr wichtig. Optimale Tageslichtkonzepte bieten ein hohes Energieeinsparpotenzial hinsichtlich künstlicher Beleuchtung.
Bereits in der Planung ist auf ausreichend gute Tageslichtversorgung zu achten. Dabei ist nicht nur die Größe von Fensterflächen entscheidend, sondern auch die Tiefe der Räume. Räume, die über fünf Meter tief und nur einseitig belichtbar sind, sollten vermieden werden. Ist es nicht anders möglich, kann mit der Vergrößerung der Fensterflächen und dem Einsatz von Tageslichtlenksystemen Abhilfe geschaffen werden. Besondere Aufmerksamkeit ist bei einer Fassadensanierung notwendig. Bleibt das Fenster erhalten oder wird es wieder an die gleiche Stelle gesetzt, so wird durch eine zusätzliche Außendämmung die Leibungstiefe vergrößert und der Tageslichteinfall reduziert.
Künstliche Beleuchtung kann Tageslicht immer nur nachahmen, egal wie gut sie konzipiert wurde. Dem umfangreichen Farbspektrum des Tageslichtes werden viele Leuchtmittel nicht gerecht. Vor allem die Blaulichtanteile dominieren oftmals. Zu viel Blaulicht kann die Gesundheit belasten und unsere Augen schädigen, auch bei der Arbeit am PC, Tablet oder Smartphone. Die Rotlichtanteile des Tageslichtes erlauben dem Auge, sich zu regenerieren.
Je nach Belichtungsanspruch und gewünschter Stimmung kann die künstliche Beleuchtung entsprechend geplant werden. Bei den Leuchten selbst sind folgende Kennwerte wichtig: die Farbtemperatur, die Farbwiedergabe und die Beleuchtungsstärke. Weitere Einflussfaktoren in der Lichtplanung sind die Art der Lichtquelle (Punktlicht, streuendes Licht, indirekte Beleuchtung), die Ausführung der Raumoberflächen (Reflexionsgrad) und die Raumgeometrie.
Diese ist auf den Verpackungen der Leuchtmittel in Kelvin oder der mit der Bezeichnung kaltweiß oder warmweiß angegben. Gemütliche Atmosphäre wird bei warmweißen (≤ 3000 K) Leuchtmitteln empfunden. Kaltweiß (≥ 4000 K) wird als belebend wahrgenommen.
Je schwieriger die Sehaufgabe ist, desto höher sollte die Beleuchtungsstärke sein. Die Beleuchtungsstärke wird in Lux (lx) angegeben.
Die Grundbeleuchtung liegt in der Regel zwischen 300 und 500 lx, bei der Beleuchtung von Arbeitsflächen ist eine Beleuchtungsstärke von mindestens 500 lx zu empfehlen.
Je höher und gleichmäßiger die Farbwiedergabe eines Leuchtmittels ist, desto besser wird das Farbspektrum des natürlichen Lichtes wiedergegeben. Der Farbwiedergabewert wird in „Ra“ angegeben und sollte auch auf der Verpackung angegeben sein. Ist der Ra-Wert 100, entspricht das dem Optimum der Farbwiedergabe. Das Farbspektrum des Tageslichtes wird dann erreicht. Laut EU-Verordung müssen die Leuchtmittel (LED und Energiesparlampen) einen Ra-Wert über 80 nachweisen. Der Rotanteil wird mit dem R9-Wert angegeben. Die Halogenlampe hat eine sehr gute Farbwiedergabe auch im Rotlichtbereich. Die LEDs sind im Bereich der Rotlichtwiedergabe noch etwas im Hintertreffen.
Die energieeffizientesten Leuchtmittel sind die LEDs. Sie haben eine lange Lebensdauer und die Stromkosten bleiben gering. Die Anschaffung mag im ersten Moment teuer erscheinen, rechnet sich jedoch über die Betriebszeit. Richtig eingesetzte Energiesparlampen (nicht ständiges An- und Ausmachen) und Leuchtstofflampen haben einen geringen Stromverbrauch bei einer mittelhohen Lebensdauer (ca. 10.000 Stunden). Halogenlampen haben in der Regel einen hohen Stromverbrauch bei einer geringen Lebensdauer.
Aus ökologischer Sicht sind Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren eher bedenklich. In beiden Leuchtmitteln wird das hochgiftige Schwermetall Quecksilber verwendet. Dadurch ist die Entsorgung problematisch. Sie sind Sondermüll. LEDs sollten zu entsprechenden Sammelstellen gebracht werden, da Komponenten aus diesem Leuchtmittel wiederverwendet werden können. Halogenlampen können über den Hausmüll entsorgt werden.