Leader ist ein Förderprogramm der EU zur Entwicklung von ländlichen Regionen. In Tirol wird es in Zukunft 10 Leaderregionen geben, damit ist Tirol flächendeckend, mit Ausnahme der Landeshauptstadt Innsbruck, abgedeckt. Dabei sollen Ideen und Lösungen in der Region entstehen und dort umgesetzt werden. Ein Projektauswahlgremium mit verschiedenen regionalen VertreterInnen entscheidet, welche Projekt von der Region unterstützt werden. Die Energieautonomie, Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel wird dabei in der kommenden Periode bis 2027 eine wichtige Rolle spielen. Wenn also auf Gemeindeebene Ideen dazu entstehen, ist eine erste Möglichkeit, sich an das zuständige Regionalmanagement zu wenden.
Saubere Energiegewinnung aus erneuerbaren Ressourcen, Ausstieg aus fossiler Energie und die Reduktion des Energie- und Ressourenverbrauchs sind Ziele einer KEM-Region. KEM ist eine Förderung des Bundes durch den Klima- und Energiefond. Gemeinden können sich als Region zusammentun und für die Umsetzung eines Klimaschutzprogramms eine KEM beantragen. In einer KEM werden zehn Maßnahmen erarbeitet und eingereicht. Zentrales Element jeder Modellregion ist ein/e ModellregionsmanagerIn. Sie treibt gemeinsam mit den Gemeinden und weiteren PartnerInnen in der Region Maßnahmen und Aktionen zum Klimaschutz voran. Der Ausbau der erneuerbaren Energieträger, Reduktion des Energieverbrauchs, Mobilität, Landwirtschaft und Bewusstseinsbildung sind Schwerpunkte der KEM-Arbeit. In Tirol gibt es derzeit 11 KEM, österreichweit sind es 120.
Der Klimawandel findet statt und ist auch in unserem Land deutlich zu spüren. Neben TIROL 2050 energieautonom und dem Klimaschutz ist auch eine Anpassung an die geänderten Umstände bereits heute ein Gebot der Stunde. In Zukunft werden Maßnahmen dahingehend noch mehr an Bedeutung gewinnen. Mit der Einreichung einer KLAR! haben Gemeinden ähnlich wie beim KEM-Programm die Möglichkeit, eine Förderung über den Klima- und Energiefonds zu bekommen. Das Modellregionsmanagement ist ebenfalls von zentraler Bedeutung, bringt es doch Maßnahmen in Gang, die die Region unterstützen sollen, besser mit den Folgen des Klimawandels umzugehen. Die Folgen von Hitze und Trockenheit oder Starkregenereignissen auf die Land- und Forstwirtschaft, aber auch die geänderten Rahmenbedingungen für den Tourismus oder auch Auswirkungen der Klimakrise auf die Gesundheit sind Themen, die in einer KLAR! bearbeitet werden können. Vorteil beider Programme ist die fachkundige Unterstützung durch eine Person vor Ort, die die Gemeinden bei der Umsetzung ihrer Projekte im Klimaschutz und in der Anpassung an den Klimawandel unterstützt. Bei Interesse an einem der beiden Programme KEM oder KLAR! können Gemeinden im Rahmen des Projekts „Wege zur klimafitten Region“ bei Energie Tirol in Kooperation mit dem Klimabündnis Tirol Unterstützung bei der Einreichung bzw. Antragstellung erhalten.
Neben diesen regionalen Programmen gibt es auch für einzelne Gemeinden Angebote und Unterstützungsmöglichkeiten, wie das e5-Programm für enerigeeffiziente Gemeinden oder die Klimabündnisgemeinde. Die Vernetzung wird dabei großgeschrieben. Es geht nicht darum, das Rad neu zu erfinden, sondern von anderen zu lernen. Ziel des e5-Aktionsprogramms – Österreichs Bundes- und Landesprogramm für energiebewusste Gemeinden - ist es, Energieprozesse zu modernisieren, Energie effizienter und intelligenter zu nutzen und klimaschonende, erneuerbare Energieträger einzusetzen. Auch die BürgerInnen der jeweiligen Gemeinden sollen optimal in die Realisierung der jeweiligen Projekte eingebunden werden. e5-Gemeinden bestimmen Energiebeauftragte, um bürgernah und auf kommunaler Ebene nachhaltige Themenbereiche wie Energie-Checks, Energiebuchhaltung, Schulungen für HaustechnikerInnen und Beratung für Energieerzeugung zu beleben. Bewertet werden die e5-Gemeinden ähnlich dem „Hauben Prinzip“ bei Restaurants: Im Rahmen wiederkehrender Audits werden die Gemeinden je nach Umsetzungsgrad der geplanten und möglichen Maßnahmen bewertet und mit einem bis fünf e‘s ausgezeichnet. Das Motto „Global denken – lokal handeln“ ist Leitmotiv des Klimabündnisses und seiner Mitgliedsgemeinden. Neben einer Partnerschaft mit indigenen Völkern in Brasilien und Kolumbien werden in den Gemeinden Projekte zum Klimaschutz vorangetrieben. Dazu gibt es vonseiten des Klimabündnis Tirol Unterstützungsprogramme v. a. im Bereich der Bewusstseinsbildung und Mobilität. So können Gemeinden etwa an der europäischen Mobilitätswoche teilnehmen und dazu Aktionen setzen oder im Bereich Fahrradverkehr das Beratungsangebot Probyke in Anspruch nehmen.