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17.06.2020

Die Wärmepumpe sorgt für Erfrischung

Womit können erneuerbare Energien brillieren, wohingegen fossile Heizsysteme alt aussehen? Zuallererst stoßen sie im Gegensatz zu Öl und Gas kein klimaschädliches CO2 aus. Und wenn die Sommerhitze unsere Wohnungen im Griff hat, rückt eine weitere, bisher wenig bekannte Fähigkeit erneuerbarer Heizsysteme in den Fokus: Mit Wärmepumpen können wir nicht nur heizen, sondern auch hervorragend kühlen!

„An den heißesten Sommertagen freuen sich die Tirolerinnen und Tiroler um jedes Grad weniger in ihren Wohn- und Schlafzimmern. Gerade auch in Bezug auf TIROL 2050 energieautonom wird die Frage immer wichtiger, wie wir einem wachsenden Bedarf an Kühlung mit heimischen und erneuerbaren Ressourcen gerecht werden“, weist DI Bruno Oberhuber, Geschäftsführer von Energie Tirol auf den hohen Energieverbrauch von Klimaanlage und Ventilatoren hin. „Die Wärmepumpe stellt diesbezüglich ein weiteres Mal eine Schlüsseltechnologie dar – ist sie doch im Vergleich zu konventionellen Systemen in der Lage, bei minimalem Stromeinsatz für ein kühles, und dennoch angenehmes Raumklima zu sorgen“.

Sanfte Kühlung – wie geht das?

Die Kühlung erfolgt dabei nicht wie sonst üblich über Gebläsekonvektoren, sondern durch die Zirkulation von ca. 18° kaltem Wasser in Fußbodenrohren oder Wand- und Deckenteilen. Dieses Prinzip wird auch als „sanfte Kühlung“ bezeichnet.  Für maximale Kühleffekte sollte im Neubau die sog. „Bauteilaktivierung“ mitgedacht werden. Dabei wird sozusagen eine zusätzliche Fußbodenheizung in die Betondecke eingelegt. Diese Art der Energieabgabe ist seit langem erprobt und erreicht den größten Kühleffekt – allerdings ist sie in Tirol noch kaum verbreitet. Aber auch in Bestandsbauten kann eine Wärmepumpe zur sanften Kühlung eingesetzt werden. Trockenbauelemente an Wand oder Decke, die optisch vollständig mit dem Gebäude verschmelzen, sowie etwaige bestehende Fußbodenheizungen, machen dies möglich. Alle Elemente erhöhen dabei immer auch die Energieeffizienz beim Heizen im Winter. Ein System aus Wärmepumpe sowie Fußboden- und Wandelementen zahlt sich also rund ums Jahr aus.

Alle Wärmepumpentypen geeignet

Am besten eignen sich Grundwasser-  oder Erdwärmewärmepumpen zum sanften Kühlen. Der Grund dafür ist einfach: In der Regel reicht die Temperatur des Grundwassers oder der Sole zur Kühlung aus und die Wärmepumpe muss keine zusätzliche Kälte erzeugen. Lediglich das kühle Grundwasser wird mit minimalem Stromaufwand zum Zirkulieren gebracht. Doch auch Luftwärmepumpen verfügen inzwischen fast immer über eine Kühlfunktion – denn, so paradox es klingen mag, Wärmepumpen sind eigentlich zweckentfremdete Kältemaschinen und keine exotische Technologie. Hier wird das Wasser im Heizkreislauf von der Wärmepumpe aktiv abgekühlt, wofür naturgemäß mehr Energie nötig ist. Gut, wer den Strom zusätzlich schon von der Photovoltaikanlage am eigenen Dach bezieht. Je nachdem welche Kühlleistung erreicht werden soll, ist mit Investitionskosten von einigen hundert Euros bis in den vierstelligen Bereich zu rechnen.

Info

Sonderförderungen für Wärmepumpen in Tirol

  • Neubau Ein- und Zweifamilienhaus
    Wohnbauförderung Tirol: bis zu 4.000 € für Grundwasser-, Erdwärme- und Luftwärmepumpen
    Impulsförderung für Wärmepumpen: für Erdwärme- oder Grundwasser Wärmepumpen pauschal 3.000 €, für Luftwärmepumpen 700 €

  • Sanierung Ein- und Zweifamilienhaus
    Wohnhaussanierung Land Tirol: 25 % der anrechenbaren Gesamtkosten
    + Einmal-Bonus Land Tirol: 3.000 €
    + „Raus aus Öl“-Förderung Bund: Maximalbetrag von 5.000 €
Josef Geisler
Landeshauptmann-Stv. und Obmann von Energie Tirol
Lstv. Josef Geisler Obmann Energieagentur Tirol

„ Wir wollen die Umweltwärme auf die Überholspur bringen und die Energiewende beschleunigen.“

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