Die Gewichtung von Faktoren wie Effizienz oder finanziellem Aufwand und das Abstecken technisch sinnvoller Einsatzbereiche stellen bereits erste Hürden dar. Sollen dann auch noch Umweltauswirkungen und Zukunftstauglichkeit miteinbezogen werden, wird aus der einfach anmutenden Frage, welche Heizung es werden soll, ein hochkomplexes Thema mit langfristigen Auswirkungen. Hat man sich erst einmal für ein Heizsystem entschieden, bleibt es normalerweise für eine sehr lange Zeit in Verwendung. Die Energieagentur Tirol will hier Hilfe leisten und unterstützt Häuslbauer*innen und Sanierer*innen bei der Wahl des richtigen Heizsystems.
Der Heizungskompass der Energieagentur Tirol für Einfamilienhäuser gibt nicht nur einen nachvollziehbaren Überblick über technisch sinnvolle Einsatzbereiche der in Tirol am meisten verbreiteten Heizsysteme, sondern bewertet sie auch nach deren Zukunftstauglichkeit.
Die Alternativenprüfung ist verpflichtender Teil der Einreichunterlagen bei jedem Neubau, der nicht ohnehin über ein erneuerbares, zukunftsähiges System beheizt wird. Sie vergleicht fossile mit alternativen Heizungssysteme nach technischen, ökologischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten.
Eine Wärmepumpe liefert mit einem Teil elektrischer Energie, drei bis vier Teile Heizungsenergie – dieses Plus erzeugt sie mithilfe der unerschöpflichen Quellen unserer Umwelt: Luft, Wasser und Erdwärme. Wärmepumpe spielen auf dem Weg in ein energieautonomes Tirol eine tragende Rolle.
Pelletsheizungen zeigen ihre ökologischen und ökonomischen Vorteile vor allem in historischen oder unsanierten Gebäuden, welche aufgrund fehlender Dämmung hohe Vorlauftemperaturen benötigen. Auch kleinere Hotels und Pensionen mit speziellen Anforderungen an die Trinkwasser-temperaturen sind mit Pellets gut beraten.
Etwa 100.000 Einzel und Kaminöfen werden in Tirol mit Holz beheizt. Eine schadstoffarme Verbrennung hängt stark vom richtigen Heizverhalten, der Verwendung eines hochwertigen Brennstoffs sowie einer intakten Heizanlage ab.
Infrarotheizungen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Wir haben die Vor- und Nachteile dieser Art elektrischer Widerstandsheizungen für Sie zusammengestellt. Es handelt sich um die Beurteilung rein technischer Aspekte.
Die Warmwasser- oder Heizungswasserspeicher sollten nur so groß sein wie nötig. Überdimensionierte Speicher verursachen zusätzliche Wärmeverluste. Der Einsatz von Speicherdämmungen mit mehr als 10 cm Stärke wird empfohlen.
Wird über hohe Heizkosten gesprochen, denken die wenigsten an den Stromverbrauch von Heizanlagen. Dabei entfallen in vielen Haushalten mehr als 10 % des Gesamtstrom-verbrauchs auf den Betrieb von Umwälzpumpen! Mit neuen, hocheffizienten Pumpen der Effizienzklasse »A« und einem verbesserten Betrieb können bis zu 80 % des Strombedarfs der Pumpen gespart werden.
Das Hirn der Anlage ist die Regelung. Sie ermittelt die richtige Strategie, um das Gebäude kostengünstig und komfortabel zu beheizen. Nur optimal eingestellt kann die Anlage ihr volles Potenzial ausschöpfen. Lassen Sie sich die Regelung ausführlich erklären und verlangen Sie ein Anlagenschema und ein Protokoll mit allen an den Bedarf angepassten Einstellwerten, damit diese auch später noch greifbar sind.
Vor der Erneuerung einer Heizanlage sollte geprüft werden, ob sich der bestehende Kamin für das geplante Heizsystem eignet. Bei modernen Kesseln gelangen Abgase mit einer tieferen Temperatur in den Kamin, der durch eventuell auftretendes Kondensat beschädigt werden kann. Befragen Sie Ihre/n RauchfangkehrerIn zur richtigen Kaminsanierung.
Im Gegensatz zu Hochtemperatursystemen arbeitet das Niedertemperatur-Verteilsystem mit Temperaturen unter 45 °C. Durch große Heizflächen im Fußboden, in der Wand oder in Form von Plattenheizkörpern wird mit geringen Vorlauftemperaturen angenehme Strahlungswärme abgegeben. Das Ergebnis sind geringe Luftbewegungen, wenig Staubbildung und geringe Temperaturunterschiede im Raum. Das Wohlbefinden ist übrigens am größten, wenn die Temperaturen in den großflächigen, abstrahlenden Flächen, wie beispielsweise in der Wand, unter 30 °C liegen. Bei einer Fußbodenheizung werden Oberflächentemperaturen unter 26 °C empfohlen.
Richtige Heizung