Mit dem klimaaktiv-Gebäudestandard stellt das Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie, kurz BMK, ein zukunftsorientiertes Instrument zur Verfügung. Dabei ist er das europaweit erfolgreichste und gleichzeitig anspruchsvollste Gütesiegel für nachhaltiges Bauen, denn er definiert die im internationalen Vergleich strengsten Anforderungen im Bereich Energieeffizienz. Die Mindest-Kriterien zeigen die wichtigsten Themenbereiche auf und werden in einer Art Check-Liste dargestellt. Neben hohen Effizienzstandards und der Qualitätssicherung dieser wird auch sehr viel Wert auf die Luftqualität und Behaglichkeit im Innenraum gelegt.
Bisher wurden österreichweit bereits über 1.100 Gebäude erfolgreich mit dem klimaaktiv-Gütesiegel ausgezeichnet. Der Sanierungsanteil liegt bei etwa 10 % – Tendenz steigend. Rund ein Drittel aller in Österreich ausgezeichneten Gebäude befinden sich in Tirol. Die Neue Heimat Tirol ist mit 130 Gebäuden der Bauträger mit den meisten deklarierten Gebäuden Österreichs und die Alpenländische der Bauträger mit den meisten GOLD-Deklarationen Österreichweit: 50 Gebäude. Nicht nur Bauträger setzen auf eine klimaaktiv-Deklaration, auch Bauleute wollen mit dem klimaaktiv-Gebäudestandard aktiv ihren Teil zur Klimaneutralität 2040 beitragen. Wie die Sanierung des Einfamilienhauses Butschek oder die des Mehrfamilienhauses Welzl eindrucksvoll unter Beweis stellt.
Haus Butschek wurde in den 50er-Jahren gebaut. In den 90er-Jahren folgte ein Zubau in Form eines Wintergartens. Dieser wurde im Rahmen der Sanierung abgerissen und durch einen neuen Zubau in Holzriegelbauweise ersetzt. So wurde die Trennung des Gebäudes in zwei Wohneinheiten ermöglicht. Mit der bestmöglichen Dämmung, ökologischen Materialien und einer hocheffizienten Gebäudetechnik wurden 920 von 1000 klimaaktiv-Punkte erreicht, was dem Projekt eine GOLD-Deklaration bescherte.
Haus Welzl hingegen wurde bereits 1985 thermisch saniert und in einer weiteren Etappe, um den Prozess abzuschließen, gesamtheitlich samt neuem Heizsystem und Komfortlüftung saniert. Dies wurde mit einer BRONZE-Deklaration belohnt.
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österreichweit wurden bereits über 1.100 Gebäude erfolgreich mit dem klimaaktiv-Gütesiegel ausgezeichnet
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Der Sanierungsanteil liegt bei etwa 10 % – Tendenz steigend
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rund ein Drittel aller in Österreich ausgezeichneten Gebäude befinden sich in Tirol
Aktuell sind die Sanierungsförderungen von Bund, Ländern und Gemeinden für Private und für Betriebe sehr attraktiv. Dennoch kann es gute Gründe geben, die Sanierung nicht sofort, sondern zu einem späteren Zeitpunkt oder aber auch in mehreren Schritten durchzuführen. Dies trifft für Private ebenso zu wie für Bauträger, Unternehmen mit großen Immobilienbeständen oder Betriebe. Um den Prozess zum Erreichen der Klimaneutralität 2040 für jedes Gebäude individuell planen zu können, legt klimaaktiv den Sanierungsfahrplan als Prozessleitfaden vor.
Viele Gebäude benötigen in den nächsten Jahren im Zuge der Instandhaltung ohnehin gewisse Maßnahmen an der Gebäudehülle und der Haustechnik. Der Sanierungsfahrplan bietet die Möglichkeit, diese Maßnahmen so zu planen, dass das Gebäude 2040 einen sehr geringen Energiebedarf für Heizung, Warmwasser und Haushaltsstrom aufweist und diesen mit erneuerbaren Energien deckt. Der klimaaktiv-Gebäudestandard des Ministeriums für Klimaschutz bietet dafür von der Planung bis zur Ausführung eine sehr gute Orientierung.
Neben einem qualitätsvollen Gebäude bietet eine klimaaktiv-Gebäudedeklaration aber noch weitere Vorteile: Das Land Tirol stellt zusätzliche finanzielle Anreize für umfassende Sanierungen in klimaaktiv Qualität zur Verfügung. So können bis zu 6.000,- Euro zusätzlich lukriert werden.