Momentan funktioniert unsere Wirtschaft hauptsächlich nach einem linearen Prinzip. Rohstoffe werden gewonnen, daraus Produkte erzeugt und diese am Ende ihrer Lebensdauer entsorgt.
des anthropogenen Materiallagers* in Österreich sind in Gebäuden verbaut. Gleichzeitig zeichnet sich eine steigende Knappheit von Rohstoffen ab.
Wir müssen umdenken und die verbauten Rohstoffe im Sinne des Denkmodells „Urban Mining“ nutzen.
* Rohstoffe werden durch den Menschen aus ihren natürlichen Lagerstätten entnommen und zu Infrastrukturen, Gebäuden und Gütern des täglichen Gebrauchs umgewandelt.
Familie B. hat sich entschieden eine neue Couch zu kaufen. Die alte ist im Grunde noch funktionstüchtig, passt aber nicht mehr zum umgestalteten Wohnbereich. Fam. B. entscheidet sich diese Couch zu verschenken und nicht zu entsorgen. Zwischenzeitlich lagert Fam. B. die Couch im Wäschetrockenraum des Mehrfamilienhauses. Es dauert nicht lange, geht bei der Gebäudeverwaltung eine Beschwerde ein: „Im Wäschetrockenraum wird Sperrmüll gelagert!“.
Grundsätzlich ist aus ökologischer Sicht der Erhalt die ressourcenschonendste Variante im Umgang mit bestehenden Bauwerken. Müssen jedoch Gebäude oder Teile davon abgerissen werden, sollte ein koordinierter
Rückbau stattfinden. Hierbei wird eine Bestandsaufnahme der verbauten Materialien und Werkstoffe sowie Möbel, vorgenommen, mögliche Schadstoffe geortet und ein Rückbaukonzept erstellt und umgesetzt.
Wir brauchen Anreize und Förderungen sowie Gesetze, Produkte in einem kreislauffähigen Design, eine wirtschaftliche und größere Recyclingindustrie, kreative
PlanerInnen mit neuen Konstruktionsentwicklungen und mutige Bauleute, die sich trauen kreislauffähiges Bauen umzusetzen.